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Einblicke ins Dunlop Test Team

Zusammenfassung

Bei den “6 Heures Moto” in Spa Francorchamps ging es für Peter Hickman und Jeremy Guarnoni nicht um den Sieg, sondern um die Entwicklung neuer Dunlop-Motorradreifen. Das von Steven Casaer geleitete Dunlop Test Team nutzt reale Rennbedingungen, um Reifen unter extremen Umständen zu erproben. Dabei liefern erfahrene Fahrer wie Hickman und Guarnoni wertvolles Feedback, das durch umfangreiche Datenerfassung ergänzt wird. In Spa wurden über 200 Reifenspezifikationen getestet – von Slicks über Regenreifen bis zu neuen Mischungen. Die Tests erfolgen als Blindversuche, bei denen die Fahrer keine Rundenzeiten sehen und sich allein auf Gefühl und Verhalten der Reifen konzentrieren. Gleichzeitig messen 75 Sensoren an der BMW M1000RR über 300 Datenpunkte, die den Ingenieuren helfen, das subjektive Feedback technisch einzuordnen. Die daraus entstehenden Erkenntnisse fließen direkt in Dunlops Serienentwicklung ein und tragen zu Erfolgen in europäischen Meisterschaften wie der ESBK und CIV bei. So entstehen Rennreifen, die auf höchstem Niveau bestehen.

Als Peter Hickman und Jeremy Guarnoni im September bei den “6 Heures Moto” in Spa Francorchamps die Ziellinie überquerten, stand nicht der Sieg im Vordergrund, sondern die Entwicklung neuer Dunlop-Motorradreifen. Das Dunlop Test Team, geleitet von Steven Casaer (EMC37) in Zusammenarbeit mit Ingenieuren aus dem französischen Montluçon, nutzt reale Rennbedingungen, um Reifen unter extremen Umständen zu erproben. Das Ziel: Daten und Feedback zu gewinnen, die weit über das hinausgehen, was klassische Teststrecken bieten können. „Im Rennen verlässt man oft die Ideallinie, fährt über unebene Abschnitte oder in schwierigem Verkehr – das fordert den Reifen auf eine Art, wie es ein kontrollierter Test nie könnte“, erklärt Hickman. Diese realen Herausforderungen machen den Reifentest zu einem praxisnahen Labor, in dem Präzision, Gefühl und Belastbarkeit in jeder Runde auf die Probe gestellt werden.

Testmethodik und Fahrerfeedback

Für die Ingenieure von Dunlop sind die unter realen Bedingungen gewonnenen Daten besonders wertvoll, da sie das Verhalten des Reifens im Wettkampf realistisch widerspiegeln. Mit Spitzenfahrern wie Peter Hickman, Rundenrekordhalter der Isle of Man TT, und Jeremy Guarnoni, FIM-EWC-Weltmeister, erhält das Team Erfahrungswerte von höchster Qualität. In Spa testete Dunlop über 200 verschiedene Reifenspezifikationen – von Slicks über profilierte Rennreifen bis hin zu Intermediate- und Regenreifen. Jeder Stint wurde mit einem neuen Hinterreifen gefahren, ohne dass die Fahrer wussten, um welche Mischung es sich handelte. Diese Blindtests verhindern Voreingenommenheit und fördern objektives Feedback. Hickman beschreibt: „Wir sehen keine Rundenzeiten, sondern konzentrieren uns nur auf das Gefühl. Es geht darum, ans Limit zu gehen und danach ehrlich zu sagen, wie sich der Reifen verhält.“ So entsteht ein direkter Praxisabgleich zwischen subjektivem Empfinden und objektiven Leistungsdaten.

Datenanalyse und technische Innovation

Während die Fahrer ihre Eindrücke schildern, erfassen Ingenieure gleichzeitig eine Fülle an technischen Messwerten. Die BMW M1000RR des Testteams ist mit 75 Sensoren ausgerüstet, die über 300 Datenpunkte aufzeichnen – von Temperatur und Grip über Schräglagen bis hin zu Beschleunigungswerten. „Das subjektive Feedback ist entscheidend, aber die objektiven Daten zeigen uns, warum sich der Reifen so verhält“, erklärt Entwicklungsingenieur Giovanni Dalla Torre. Diese Kombination aus Fahrerwissen und Messtechnik erlaubt es, Prototypen gezielt weiterzuentwickeln. In Spa wurden neue weiche und superweiche Slicks, ein profilierter Rennreifen sowie ein neuer Regenreifen getestet. Durch die Verbindung von Laboranalysen, privaten Testtagen und realen Renneinsätzen entsteht ein Entwicklungsprozess, der kein Detail dem Zufall überlässt. Die Erkenntnisse fließen direkt in Dunlops nächste Reifen-Generation ein, die für Spitzenleistungen auf Rennstrecken und Trackdays konzipiert ist.

Ergebnisse und Bedeutung für den Rennsport

Das 6-Stunden-Rennen in Spa war nur eines vieler Projekte im dichten Kalender des Dunlop Test Teams. Schon im April nahm das Team am Vortest für die 24 Stunden von Le Mans teil und fuhr auf Anhieb Spitzenzeiten. Die Resultate dieser Arbeit spiegeln sich in den europäischen Rennserien wider: In der spanischen ESBK setzen Top-Teams wie BMW Easyrace und Honda Laglisse auf Dunlop-Reifen, um sich entscheidende Vorteile zu sichern. In der italienischen CIV-Serie, wo Dunlop exklusiver Reifenlieferant ist, profitieren alle Teilnehmer von den kontinuierlichen Innovationen aus dem Testprogramm. „Das Testen unter Wettkampfbedingungen ist der letzte und wichtigste Schritt in der Entwicklung“, betont Dalla Torre. Nur dort zeigen sich Faktoren wie wechselnde Streckenbedingungen, Verkehr und Überholmanöver in voller Wirkung. So sorgt das Testteam dafür, dass Dunlop-Reifen auch künftig den hohen Ansprüchen internationaler Meisterschaften gerecht werden und die Tradition von Erfolgen im Straßen- und Offroad-Rennsport fortsetzen.

Veröffentlichungsdatum: 01.11.2025

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